Gift Time

“Als Geschenk zum Jahresausklang hatte ich mir für einen mir besonderen Menschen einen Achtsamkeitskalender überlegt. Ich wollte jeden Tag eine Email versenden, die einlädt, kurz im Lebensrad innezuhalten und den Moment so wie er ist zu geniessen. So begann ich am 1. Dezember 2018  zu schreiben. Zunächst hatte ich Impulssätze. Im Laufe der 24 Tage sind daraus umfassendere Achtsamkeitsübungen geworden. Ich habe mich leiten lassen, von dem was im Moment ist, der Stimmung, in der ich selbst war, das, was ich erfahren durfte und der Umgebung, in der ich selbst steckte. Spürte ich ab und an noch die Verpflichtung, täglich zu schreiben, entwickelte sich das Achtsamkeitsschreiben auch für mich zu einer schönen täglichen Übung, die mir Kraft und Ruhe schenkte.”

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 1 

Schreibe drei Dinge auf, die Dich gerade jetzt glücklich machen!

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 2 

Iss ein Stückchen gute Schokolade, ein leckeres Plätzchen oder Deinen Lieblingsapfel sooooo langsam wie es geht, schmecke die verschiedenen Nuancen und genieße! 

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 3 

Schreibe einen Wunschzettel nur für die Dinge, die nicht zu kaufen sind!

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 4 

Suche nach einem schönen Zitat, das Dich berührt. Schreibe es in Deiner Handschrift auf einen Zettel und platzieren diesen so, dass Du ihn jeden Tag bis zum 24.12 sehen kannst. 

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 5 

Wir machen jeden Tag Alltägliches. Dazu gehört das tägliche Zähneputzen oder das Zusperren der Haustüre auf dem Weg zur Arbeit. Versuche heute, Dir eine Deiner alltäglichen Routine zum Anlass zu nehmen, sie wie ein Fest zu zelebrieren: konzentriere Dich auf Deine Handlung, mit allen Sinnen. Denke dabei an nichts anderes und spüre, höre, lausche. 

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 6 

Nimm Dir Deinen Lieblingsstift zur Hand, leg ein richtig gutes Stück Musik auf und notiere Dir fünf Dinge, für die Du in Deinem Leben dankbar bist. 

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 7 

Suche Dir heute einen ruhigen Moment aus, vielleicht bevor Du ins Bett gehst, und zünde Dir eine Kerze an. Blicke so lange in den flackernden Kerzenschein wie Du es für Dich für nötig erachtest. Dann puste sie mit geschlossenen Augen sanft aus und schicke einen Wunsch ins Universum … vielleicht wird er eines Tages Wirklichkeit. 

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 8 

Der Tag neigt sich langsam zu Ende. Nutze die verbleibenden Samstagsstunden und lege den nächsten Weg, den Du läufst, sei es zum Abräumen des Abendbrots, ins Restaurant mit Freunden oder schlichtweg unter die Dusche, ganz bewusst zurück. Rolle Deine Fusssohlen langsam Stück für Stück ab und spüre den Widerstand der Erde, wenn Du auftrittst. Konzentriere Dich nur darauf und geniesse die Faszination Deines eigenen Schrittes. 

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 9 

Wir sind immer von vielen Düften umgeben. So auch jetzt. Versuche den Duft, der Dich gerade umgibt, wahrzunehmen. Schließe gerne die Augen, konzentriere Dich auf Deine hübsche Nasenspitze und rieche. Vielleicht bist Du allein oder es ist Dir egal, was sich Dein Umfeld denken mag: dann schnüffele wie ein kleines weisses Kaninchen, dessen feinen Barthaare vor Freude auf und ab hüpfen. Was riechst Du, wie schmeckt der Duft, an was erinnert er Dich und in welche andere Welten kann er Dich einladen? 

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 10 

Bleib gleich nach dem Lesen dieser Nachricht ganz ruhig stehen oder sitzen und spüre in Dich hinein. Spüre die Kleidung, die Du heute morgen trägst. Ist es noch die Jogginghose, das Business Outfit oder die legere Jeans? Was auch immer. Welchen Teil Deiner Kleidung kannst Du gerade im Moment ganz besonders wahrnehmen? Was fühlt sich schwer, was leicht an? Welchen Materialteil Deiner Kleidung kannst Du jetzt als weich empfinden? Spüre in die Nuancen, geh in Deine Empfindung, schau sie Dir an und schenke ihr Deine volle Aufmerksamkeit. 

★ Achtsamkeits-Kalender Tag 11 

Versuche während Du diese Nachricht liest mit aufrechtem Rücken zu sitzen oder zu stehen und entspanne Deine Schultern ganz bewusst. Schließe im Anschluss Deine Augen, vielleicht möchtest Du Deine Hände auf Deinen Bauch legen. Konzentriere Dich nun darauf, was für Geräusche Dich umgeben. Kommen sie von fern oder sind sie ganz nah? Wie spüren sie sich an? Tragen sie sogar eine Farbe für Dich? Gib Dich dem Lauschen so lange hin, wie es sich für Dich richtig anfühlt. Bleibe danach noch kurz mit geschlossenen Augen bei Dir, hole ein paar Mal tief Luft und atme diese gleichmäßig aus. Gestärkt wie Du nun bist, kommst Du sicher leicht und fröhlich durch den heutigen Dienstag.

★ Achtsamkeits-Kalender 12 

Das nächste Mal, wenn Du heute einen Schluck zu Dir nimmst, sei es Tee, einen frischen Smoothie oder auch ein Bier, lass Dir Zeit damit. Spüre, wie sich die Frische der Tasse auf Deiner Unterlippe anfühlt, spüre die leichte Schwere ihres Gewichts. Vielleicht möchtest Du die Augen schließen, um Dich noch besser auf Deine Sinne zu konzentrieren. Nimm einen Schluck, fühle die volle Wärme der Flüssigkeit. Wo spürst Du sie überall, wie ist sie  zu charakterisieren? Prickelt sie, fließt sie ruhig, wellig oder zeichnet sie ihre eigenen Linien? Welch Abenteuer ! 

★ Achtsamkeits-Kalender 13 

Suche Dir ein schönes Plätzchen. Vielleicht an einem Kamin, draußen im Freien oder direkt in Deinem Büro mit Blick in die Richtung, in der es für Dich am schönsten ist. Stelle einen Timer, Dein Smartphone beispielsweise, auf 5 Minuten und wähle, falls möglich, einen sanften Weckton. Dann konzentriere Dich auf Deine Atmung. Atme innerlich auf 6 zählend ein, dann wieder aus. Konzentriere Dich einzig darauf. Gedanken, die kommen und gehen, werden kommen aber eben auch wieder gehen. Beobachte einfach. Spüre die Ruhe, die sich in Dir vom Herzen kommend ausbreitet. Nimm diese Energie mit in den heutigen Donnerstag und immer dann, wenn Du es heute brauchst, erinnere Dich an diesen Moment der Ruhe so als wäre er ein wunderschöner starker Anker, der Dich sicher und fest auch dann hält, wenn die Wellen hoch schlagen. 

★ Achtsamkeits-Kalender 14 

Beobachte heute in einem für Dich richtigen Moment Deine Gedanken. Vielleicht kannst Du Dir den jeweiligen Gedanken wie eine Wolke vorstellen, die sich in Zeitlupe nähert, dann direkt über Dir weilt, nur um dann wieder im Universum leicht und fröhlich zu verschwinden. Bewerte nicht, beobachte nur…

★ Achtsamkeits-Kalender 15 

Versuche, nach dem Lesen dieser Nachricht ganz still zu sein und nur zu sehen. Führe Deine Augen zu allem, was Du um Dich herum wahrnehmen kannst. Sind es die bereits dekorierten Weihnachtskugeln, die im Licht schimmern, die Baumspitzen, vielleicht leicht mit Schnee bedeckt, die Dich auf Deinem Spaziergang begleiten oder einfach nur das noch mit Honigspuren versehene Brotmesser von heute Morgen? Was immer es ist, schaue ganz genau hin. Was siehst Du wie, was sticht für Dich gerade besonders hervor und möchte Deine Aufmerksamkeit? Schaue so lange, bis Du spürst, dass Du Dich abwenden kannst, dann lasse Deinen Blick weiter gleiten. Welche Dinge, die Du jetzt sehen kannst, sind Dir davor gar nicht aufgefallen? Wie sprechen sie nun zu Dir? Was für ein Gefühl geht von ihnen aus? Schaue einfach nur, bewerte nicht und spüre die Faszination dieser, unserer Welt wie kleine goldene Sternschnuppen, die genau jetzt vor Deinem Augen alles in schönes warmes Licht tauchen. 

★ Achtsamkeits-Kalender 16 

Es ist nun bald Zeit, ins Bett zu gehen. Vielleicht liegst Du da auch schon und beginnst, Dich in Deine ganz persönlichen liebevollen Fantasiewelten hinein zu träumen oder schmökerst noch ein wenig in Deinem aktuellen Lieblingsbuch. Wie auch immer…wenn Du das warme Lampenlicht an Deinem Bett ausgeknipst hast, schenke Dir selbst ein paar Augenblicke und lausche in Dich hinein. Horche einfach und schaue in den Winkeln Deines Körpers nach wie es Dir gerade geht. Stelle Dir vor, wie Du geschwungen in Deinen Körper eintauchst, Dich wie eine Feder im Sommerwind treiben lässt, vielleicht von Deiner rechten, so wohl geformten kleinen Fingerspitze bis hinunter zum linken großen Fusszehen kommst und dabei Dein ruhig pochendes Herz wahr nimmst. Begib Dich auf die Reise in Deinen Körper und verwahre dort wo es Dich in dem Moment am meisten hinzieht. Vielleicht ist es Dein lustig verquirlter Bauchnabel, der zu Dir sprechen möchte, vielleicht die hintere Ohrseite rechts. Und dann, wenn die Zeit gekommen ist, Deine Reise zu beenden, bedanke Dich bei Deinem Körper und komme wieder da an, wo Du ursprünglich warst. Spüre die Wärme Deiner Bettdecke und die wohltuende Sanftheit der Nacht, die Dich sicher bis zum morgigen Montag tragen wird.

★ Achtsamkeits-Kalender 16 

Mach Dir eine gute Tasse Kaffee oder einen geschmackvollen Tee und gib heute mal eine Prise Zimt hinein. Vielleicht hast Du von der Weihnachtsbäckerei noch etwas übrig oder kannst charmant beim Nachbarn danach fragen und Deine Bitte gleich mit einem Neujahrsgruss verbinden. Falls das nicht geht, dann stell Dir den braunen feinen Zimtpuder, wie er in Dein Getränk fällt und dann von Dir liebevoll verrührt wird, einfach vor. Im Ergebnis macht das keinen Unterschied. Begib Dich in eine Dir gut tuende Ecke Deiner Wohnung oder, wenn Du da bereits bist, Deines Büros. Setze Deine Lippen an, trinke einen ersten Schluck des warmen Getränkes. Merkst Du, wie der Geschmack gleich ein anderer, ein wärmenderer, magischerer. ist? Geniesse und starte dann mit dieser Energie in den heutigen Montag. 

★ Achtsamkeits-Kalender 17 

Atme ein paar Mal tief ein und aus. Mach es achtsam und zähle vielleicht beim Einatmen genauso wie beim Ausatmen gleich lang auf sechs (oder auf weniger, ganz so, wie es für Dich angenehm ist). Stelle Dir beim Einatmen nun vor, dass Du positive Energie aufnimmst. Sie ist vielleicht hellgelb wie die Sonne heute morgen oder frisch wie eine Seebrise an der Nordsee. Kommst Du zum Ausatmen, sammelst Du all den negativen Ballast, der sich, wie bei jedem von uns, eben so ansammelt. Vielleicht möchtest Du ihn in eine Holzkiste oder bunte Stoffbeutel packen. Vielleicht ist er auch fein wie Treibsand. Jedenfalls verlässt er Dich, während Du zählend ausatmest. Du beobachtest, wie Du ihn ans Universum abgibst, loslässt und Dich so peu à peu vom Negativen löst bevor Du das Positive wieder einatmest. Mach die Übung so lange, wie sie Dir gut tut. 

★ Achtsamkeits-Kalender 19 

Nach dieser erholsamen Nacht und der guten Energie an diesem heutigen Mittwoch, nimmst Du Dir heute ein Stück Papier zur Hand. Nicht irgendeines. Achte auf dessen Beschaffenheit. Ist Dir danach, ein leichtes und feines zu nehmen oder eher ein festeres, das auch mehr Druck standhalten kann? Greife zu Deinem Lieblingsstift, dem Stift, mit dem Du gerne schreibst oder sogar zeichnest. In den kommenden Minuten seid ihr drei, Du, das Blatt Papier und der Stift, eine kleine verbundene Community. Lass Dich leiten und zeichne. Egal was. Es kann der Computer vor Dir, die Zimmerpflanze neben Dir oder auch Dein Paar Schuhe unter Dir sein. Vielleicht ist Dir auch nach einer Fantasiefigur aus alten Kindheitstagen. Du zeichnest, malst eventuell sogar, so als würde niemand zuschauen. Ohne zu bewerten, ob es richtig oder weniger richtig, hübsch oder weniger hübsch, angemessen oder weniger angemessen ist. Du machst es einzig für Dich. 

★ Achtsamkeits-Kalender 20 

Vielleicht ist es noch nicht zu spät für Dich und Du kannst ein heißes Bad oder eine warme Dusche nehmen. Lege  Dich hinein oder stell Dich unter den Duschkopf und konzentriere Dich nur auf die Berührung von Wasser und Körper … welche Stellen Deines Körpers sind bereits in ganzer Fülle in Naß getaucht, welche noch nicht, wie entwickelt sich die Temperatur Deines Körpers … schließe die Augen, spüre …

★ Achtsamkeits-Kalender 21 sowie 22 

Wenn Du heute ins Bett gehst, läufst Du vom Bad, Wohnzimmer oder auch von wo immer Du gerade kommen magst, mit voller Aufmerksamkeit zu Deiner Nachtstätte in Dein Schlafzimmer. Lass Dir Zeit dabei und setzte sanft einen Fuss bewusst vor den anderen. Vielleicht möchtest Du Dich wie ein rosaroter Flamingo, der elegant eines seiner Beine hebt und sie genauso elegant wieder absetzt, bewegen. Vielleicht ist Dir auch mehr nach dem Gang eines Tigers. Was auch immer es ist, Du weißt, welcher Schritt Dir gut tut. Konzentriere Dich nun zunächst auf das Außen. Wie fühlt sich der Boden gerade an? Knarrt er, lädt er Dich zu weilen ein? Lausche ein wenig, kommuniziere vielleicht sogar mit ihm. Während Du weiter gehst, spürst Du nun in Dein Inneres. Konzentriere Dich auf Dein linkes Kniegelenk. Wie bewegt es sich? Rund, eckig oder ganz anders? Welche Bewegung macht es während welchem Teil Deines Schrittes? Nun konzentrierst Du Dich auf das rechte Kniegelenk. Folge ihnen beiden aufmerksam, lass Dich überraschen und genieße dann die Wärme Deines Bettes und die Schönheit Deines Traums. 

★ Achtsamkeits-Kalender 23 

Das Jahr neigt sich weiter dem Ende zu und Neues wartet schon aufgeregt vor Deiner Tür. Doch dazwischen befinden sich die Rauhnächte, die mit der morgigen Nacht beginnen werden. Eine Zeit voller magischer Märchen und alten Überlieferung steht bevor. Versuche Dich vorzubereiten und verabrede Dich zu einem Spaziergang nur mit Dir. Sei auf einem Date mit Dir. Pack Dich warm ein und laufe einmal um den Hausblock, Dein Haus oder schlage eine größere Runde in der Natur ein. Lass Dir Zeit dabei und empfinde die Freude dieser besonderer Augenblicke. Spaziere und spüre wie Du mit jedem einzelnen Schritt wächst, bis Du frei und entspannt wieder vor Deiner Wohnungstür stehst, die Schlüssel sanft in Dein Türschloss steckst und die Wärme der Stube die Kälte auf Deinem Gesicht wegpustet, ganz so als würde Dir ein warmer Sommerwind einen kleinen Kuss auf Deine weiche Stirn geben. 

★ Achtsamkeits-Kalender 24 

Nun ist es soweit. Der Nachmittag verabschiedet sich mit seinem schönsten Geschenk: der blauen Stunde. Das Licht ist gleich ganz besonders weich. Diesen Moment möchte ich nutzen um mich für Deine Treue der letzten 24 Tage zu bedanken. Vielleicht liegt auch bei Dir, dort wo Du gerade bist, ein Tannenduft in der Luft, vielleicht knistert ein offenes Feuer und wirft ein fröhliches Schattenspiel an die Wand, der Du gegenüber sitzt. Vielleicht bahnst Du Dir auch gerade jetzt den Weg durch tiefen frisch gefallen Schnee um zu Deinen Lieblingsmenschen zu kommen. Was immer es ist, geniesse den Abend. Es ist ein besonderer. Nimm alle Wellen der Emotionen mit, die den Heilige Abend typischerweise begleiten, lasse sie zu, werte nicht, lasse sie dann auch wieder gehen. Vor allem: geniesse mit all Deinen Sinnen – dufte, fühle, höre, sehe, schmecke … und ich ergänze: staune. Das Leben ist nichts anderes als eine alltägliche Magie, eine Reise in stets neue Welten – sei offen dafür.

Bis gleich, Deine Coco 

Corinna-Rosa Falkenberg